Welcher Beruf oder welche Arbeitswelt passt zu mir? Eine Entscheidung, die zum Glück nicht für immer getroffen werden muss. Man kann und soll sich beruflich laufend weiterentwickeln. Grundsätzlich gibt es nach der Volksschule zwei Hauptwege: eine Berufslehre mit und ohne Berufsmatur (BM) oder eine Mittelschule. «Beide Wege beinhalten die Grundund die Allgemeinbildung, die man für den weiteren Bildungsweg braucht», sagt ask!-Beraterin Rebekka Strässle.
Der praxisorientierte Weg
«Die Berufslehre ist eine sehr praxisorientierte Ausbildung», meint Strässle. «Auch der theoretische Teil fokussiert sich stark auf den späteren Beruf.» Am häufigsten sind drei- bis vierjährige berufliche Grundbildungen mit oder ohne Berufsmaturität, die mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ abschliessen. Hier stehen etwa 200 verschiedene Berufe zur Auswahl. Oft bietet es sich an, die Berufsmaturität erst im Anschluss zum EFZ zu absolvieren und so einen Schritt nach dem anderen zu machen.
Zudem gibt es die zweijährige berufliche Grundbildung, die mit dem Eidgenössischen Berufsattest EBA abschliesst und bei der ein Anschluss an die dazugehörigen EFZ-Ausbildungen besteht. Zwei von drei Jugendlichen in der Schweiz absolvieren eine berufliche Grundbildung.
Der schulische Weg
Zwei Mittelschultypen betonen die Allgemeinbildung: das Gymnasium (oft auch Kanti genannt) und die Fachmittelschule FMS. «Wählt man diesen Weg, geht man erst mal weiter in die Schule und erhält eine sowohl breite wie auch vertiefte Allgemeinbildung », sagt die Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin. Weniger bekannt sind zwei weitere Mittelschulen, die nebst der Allgemeinbildung auch einen Berufsabschluss als Kaufmann EFZ bzw. Informatikerin EFZ mit Berufsmaturität beinhalten: die Wirtschaftsmittelschule WMS und die Informatikmittelschule IMS.
Wie weiter nach dem Abschluss?
Mit dem Berufsabschluss in der Tasche gibt es viele Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Die höhere Berufsbildung ermöglicht viele verschiedene Berufs- und Fachprüfungen sowie Diplome der Höheren Fachschulen HF. «Dies ist nochmals eine Spezialisierung in der praxisorientierten Ausbildung», weiss Rebekka Strässle.
Mit der Berufsmatura und der Fachmaturität ist der Schritt an eine Fachhochschule FH üblich. Nach dem Gymnasium schliesslich kann man ein Studium an der Pädagogischen Hochschule sowie an einer Universität oder ETH absolvieren.
Oder auch ganz anders: Die Gymnasiastin, die sich für ein praxisnahes Studium interessiert, kann auch an die Fachhochschule. Der Berufsmaturand, der an die ETH will, schafft auch diesen Weg. Sei es mit einem Praktikum, einer Ergänzungsprüfung oder der sogenannten Passerelle: Je nach Spezialisierung oder Notenschnitt sind Übergänge vom eher praxisorientierten zum eher schulischen Weg und umgekehrt realisierbar. Auch gibt es Möglichkeiten für einen Direkteinstieg ins Berufsleben und verschiedene Weiterbildungen in der höheren Berufsbildung, die sowohl nach einem Mittelschulabschluss wie auch mit einer beliebigen beruflichen Grundbildung zugänglich sind.
Unterstützung für den individuellen Weg
Bei so vielen Möglichkeiten verliert man schnell den Überblick. Um den eigenen Weg zu finden, hilft häufig eine Beratung. Die Beratungspersonen von ask! verfügen über vertieftes Wissen zu den Grundberufen und Studienangeboten in der Schweiz sowie über die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten, die einer beruflichen Laufbahn neuen Schwung geben können.
Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin weiss: «Jeder Bildungsweg ist individuell.» Es gibt viele Varianten und immer wieder Ausnahmen. «Mit einem Ziel vor Augen ist es einfacher, und man bleibt motiviert», betont Rebekka Strässle.
Andrina Sarott, ask!
Beratung
Die ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf sind die offizielle Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung im Kanton Aargau. Beratungen für Jugendliche und junge Erwachsene sind bis zum 25. Altersjahr kostenlos. Beratungen finden an den vier Standorten Aarau, Baden, Rheinfelden und Wohlen oder online statt. Mehr Info: www.beratungsdienste.ch