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«Fragen darf man alles»

Berufslehre: Um Jugendlichen die Arbeitswelt näherzubringen, geht das Zurzibiet unkonventionelle Wege.

«Fragen darf man alles»

Für Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe, die sich erstmals mit Beruf und Lehrstellensuche auseinandersetzen, ist die Arbeitswelt meist unbekanntes Neuland. Um die Jugendlichen mit ihren offenen Fragen nicht allein zu lassen, wurde vor acht Jahren im Zurzibiet die Idee geboren, Lehrmeisterinnen und Lehrmeister direkt in die Schule zu schicken. «Uns können die jungen Leute alles fragen», bringt es Mitinitiant Mike Maxton auf den Punkt.

Der Berufswelt ein Gesicht geben

«Der Anschluss an eine weiterführende Schule gestaltet sich relativ einfach», so Maxton. Eine schriftliche Anmeldung ausfüllen reicht aus. Der Übertritt in die Berufswelt hingegen ist komplexer. Es gibt ein paar Anfangshürden zu nehmen. Dafür müsse man Verständnis aufbringen, ist Maxton überzeugt. «Jugendliche müssen herausfinden, was ihnen liegt, was ihnen gefällt und wofür sie schulisch qualifiziert sind. Dann müssen sie auf fremde Menschen zugehen, telefonieren, nachfragen, schnuppern, sich bewerben.»

«Wir möchten zeigen, dass auch auf der anderen Seite nur Menschen sind.»

Mike Maxton, Lehrmeister und Unternehmer

Maxton und seine Lehrmeisterkollegen wollen Unterstützung bieten. Mit den Schulbesuchen soll die Arbeitswelt ein Gesicht bekommen. «Wir möchten zeigen, dass auch auf der anderen Seite nur Menschen sind.»

Die Schulbesuche sind keine Werbung für bestimmte Berufe oder Firmen, sondern allgemein für eine Arbeit im Zurzibiet. «Wir informieren allgemein über die Berufslehre, die wir als den zweiten zentralen Teil des dualen Bildungssystems verstehen.»

Die Schulbesuche im Zurzibiet werden stufengerecht gestaltet und sind sowohl berufs- als auch branchenübergreifend. Der Gewerbeverein Aaretal-Kirchspiel, dem Maxton vorsteht, kann auf die Expertise von 300 Mitgliedern zurückgreifen und so die Besuche auf die jeweiligen Bedürfnisse abstimmen. Dass man mit der Nachwuchsförderung auch das Zurzibiet wirtschaftlich stärken will, stellt Maxton nicht in Abrede.

Was sind typische Schülerfragen? «Querbeet», sagt Maxton, «so verschieden wie die Branchen, die Berufe und die Jugendlichen selbst.» Eine Frage allerdings werde ausnahmslos jedes Mal gestellt, diejenige nach dem Lohn. Maxton: «Auf diese Frage freuen wir uns immer.» Tiziana Ossola

An Schulbesuchen interessierte Lehrpersonen sowie Jugendliche wenden sich an Mike Maxton unter praesident@gvak.ch.

Das Zurzibiet in Zahlen

Im Jahr 2020 haben sich 135 Firmen neu im Zurzibiet niedergelassen. Im gesamten Bezirk arbeiten etwa 800 Lernende, davon 487 in gewerblich-industriellen Berufen, 202 in kaufmännischen Berufen und rund 110 im Gesundheitssektor.

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