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Keijo Weibel aus Langnau trainiert Körper und Geist

Keijo Weibel aus Langnau trainiert Körper und Geist

Privat besucht der 19-Jährige derzeit die Sporthandelsschule in Bern. Bilder: zvg/Freshfocus (Claudio Thoma)

Der 19-Jährige hat bereits eines seiner grossen Ziele im Leben erreicht: Er hat jetzt zum ersten Mal einen Profivertrag unterschrieben – ab der kommenden Saison 2020/21 bei den SCL Tigers. "Eishockeyprofi zu werden, war schon immer mein Traum, jetzt habe ich den ersten Schritt geschafft. Jetzt geht es darum, mich zu etablieren und mir einen Stammplatz zu erkämpfen", erzählt Keijo Weibel. Aber schon bisher sorgte der junge Stürmer auf dem Eis für Aufsehen: In der abgelaufenen Saison wurde er als Spieler des U21-Elite-Kaders der SCL Tigers mit einer B-Lizenz an den EHC Olten ausgeliehen, wo er erfolgreich auf Torejagd ging. Noch ist offen, ob er auch in der kommenden Saison als Ausleihspieler in Olten auf dem Eis stehen wird.     

Keijo Weibel stürmte in der abgelaufenen Saison für den EHC Olten. Neben dem täglichen Training für den Körper trainiert er seit fast vier Jahren auch seinen Geist. Denn er besucht zusätzlich die Sporthandelsschule in Bern.

Doch Keijo Weibel setzt in jungen Jahren nicht nur allein auf seine Leidenschaft Eishockey. "Es ist als Profisportler wichtig, dass man auch eine Ausbildung macht", betont der schweizerisch-finnische Hockey-Crack, "denn eine Verletzung kann plötzlich die Karriere stoppen." Und als Spieler könne man nur gewisse Jahre auf höchstem Niveau spielen, gegen Ende 30 müsse man sich beruflich nochmals neu orientieren.
         

Besuch an der Sporthandelsschule

Der junge Langnauer besucht derzeit in Bern bei der Privatschule Feusi die Sporthandelsschule. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Im Sommer wird Weibel nun die Schule abschliessen und sich danach ganz aufs Hockeyspielen konzentrieren können. "Ich freue mich darauf. Nun kann ich mich voll und ganz aufs Hockey fokussieren. Das war bisher nie so, weil ich immer noch in der Schule engagiert war."
          

Denn für ihn gab es bisher eine Doppelbelastung. Während der Sporthandelsschule musste er ein eineinhalbjähriges Praktikum absolvieren. Er machte dieses bei den SBB im bernischen Ostermundigen. "Am Vormittag hatte ich jeweils Training in Olten, am Nachmittag war frei. Dann bin ich zum Praktikum gefahren", erzählt Weibel. Sein Tag endete so jeweils gegen 18 Uhr. Es gebe viele Teamkollegen beim Eishockey, die nebenher noch arbeiten oder eine Ausbildung machen. "Mit den erfahrenen Spielern habe ich öfter mal über das Thema Ausbildung gesprochen. Sie haben mich immer ermutigt, noch etwas zu lernen, um für das Leben nach der Sportkarriere gewappnet zu sein."

Von 10 bis 12 Uhr ist beim EHC Olten während der Saison jeweils Eistraining, je nach Bedarf gibt es zuvor noch ein Krafttraining. Am Nachmittag haben die Spieler jeweils frei. "Da hat man schon viel Zeit, um sich noch mit etwas anderem zu beschäftigen", erklärt Weibel. Und so war er oft nach dem Training noch mit Lernen beschäftigt: Englisch, Deutsch und Wirtschaft – das sind die Fächer, die er in der Sporthandelsschule im Sommer absolviert. "Manchmal war das schon hart, sich nach dem Sport, bei dem man sich ausgepowert hat, noch aufs Lernen zu konzentrieren. Aber ich wusste immer, wofür ich das mache", sagt Weibel.

"Es ist als Profisportler wichtig, dass man auch eine Ausbildung macht."

Auch sonst muss er als Spitzensportler einiges in Kauf nehmen und auf einiges verzichten. "Ich gehe gerade während der Saison fast nie mit den Kollegen in den Ausgang", so der Hockeystürmer, "auch auf die Ernährung muss ich achten. Süssgetränke versuche ich beispielsweise zu vermeiden."

Leben in der Wohngemeinschaft


"Die Schule ist speziell auf Spitzensportler ausgerichtet", berichtet Weibel. Es habe spezielle Klassen für Hockey- oder Fussballspieler, aber auch aus anderen Sportarten gebe es viele Schüler. Am Vormittag besucht man den Unterricht, am Nachmittag geht jeder in sein Training. "Als Elitetalent kann ich die Privatschule kostenlos besuchen", berichtet der 19-Jährige.

Derzeit lebt er in Langnau in einer Wohngemeinschaft mit zwei anderen jungen Spielern der SCL Tigers. Während der Saison in Olten ist er immer mit dem Auto von Langnau in den Kanton Solothurn gependelt.
  

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Keijo Weibel kennen die EHC-Olten-Fans vor allem vom Eis.

Coronavirus beendet Training

Auch seine beiden Brüder haben einst mit dem Hockeyspielen angefangen. Aber im Alter von zehn Jahren haben sie damit aufgehört, während Keijo Weibel mit Leidenschaft und Fleiss drangeblieben ist. Und das mit Erfolg: Nun ist er Hockeyprofi bei den SCL Tigers. Seine Brüder arbeiten inzwischen als Elektroniker und Informatiker – dass sie nicht mehr auf das Hockey gesetzt hätten, störe sie heute nicht. "Sie freuen sich für mich, dass ich nun Profi bin. Neid gibt es nicht", versichert Keijo Weibel.

Nun zählt nur das Hockey

Und wie stellt sich der Langnauer seine Zukunft vor? "Ich plane nicht zu weit. Nun zählt für mich in erster Linie das Hockeyspielen. Ich freue mich nun auf meine erste Profisaison. Was ich in zehn Jahren mache, weiss ich jetzt noch nicht." Auf jeden Fall wird Keijo Weibel gut gerüstet sein – auch dank seines Abschlusses an der Sporthandelsschule. Nun hatte er noch mehr Zeit zum Lernen: Denn eigentlich hätte er mit den Elite-Junioren der SCL Tigers bis Ende März trainiert. Doch das Coronavirus beendete alles ungewohnt früh. Luc Müller 

Das Bildungszentrum Feusi

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Das Feusi Bildungszentrum steht in Bern in der Nähe des Wankdorfs. Bild: zvg

"In der Sporthandelsschule erleben Sie ein schulisches Umfeld, das auf die speziellen Anforderungen von Leistungssportlerinnen/Leistungssportlern zugeschnitten ist. Neben dem halbtägigen Unterricht, der Sie zunächst auf das Handelsdiplom VSH, dann auf das eidgenössische Fähigkeitszeugnis Kaufmann/Kauffrau EFZ vorbereitet, haben Sie genügend Zeit für Ihr individuelles Training", so wirbt die private Bildungsstätte Feusi auf ihrer Website. Die Sporthandelsschule vermittelt Basiswissen, um grundsätzlich im gesamten kaufmännischen Berufsfeld tätig zu werden. Das Praktikum und die Ausbildung in der Praxisfirma gewährleisten hohe Praxisnähe, verspricht die Schule.

Die Privatschulgruppe Feusi ist eine anerkannte und inhabergeführte Privatschulgruppe. Von der Kita, dem Kindergarten über die Primar-, Sekundar- und Handelsschule, den Maturitäts- und Sportschulen bis zur Weiterbildung, der Höheren Fachschule für Wirtschaft HFW und weiter zur Privaten Hochschule Wirtschaft PHW Bern ist die Feusi Bildungsanbieterin. Seit 1952 hat das Bildungszentrum mehr als 200 000 Absolventen auf ihrem Weg begleitet.
     

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