Seit 1964 wird jährlich der Titel zum europäischen Auto des Jahres vergeben. Traditionellerweise wird der Preis im Rahmen des Genfer Automobilsalons im März vergeben. Doch, wie schon 2020, findet die Automesse auch dieses Jahr nicht statt. Der Titel zum «Car of the Year» wurde aber dennoch vergeben; in einer kleinen Zeremonie in Genf, die nicht öffentlich abgehalten, dafür aber per Livestream übertragen wurde. Ein Modell, das sich in der Corona-Zeit als Ersatzprogramm für physische Messen und Veranstaltungen eingebürgert hat.Den Sieg holte sich 2021 der Toyota Yaris – schon zum zweiten Mal nach 2000. Damit ist der Yaris eines von nur drei Automodellen, die sich den begehrten Titel wiederholt sichern konnten. Das schafften bisher nur der VW Golf (1992 und 2013) sowie der Renault Clio (1991 und 2006).
Der Yaris des aktuellen Jahrgangs, die inzwischen vierte Generation, überzeugte die Jury vor allem mit seiner Vernunft: Vor allem die Variante mit Vollhybrid-Antrieb bietet für einen Kleinwagen spritzigen Vortrieb, agiles Fahrverhalten und gleichzeitig einen sehr wirtschaftlichen Verbrauch: Laut Werksangabe verbraucht der Kleinwagen nur gerade 3,8 l/100 km. Der Yaris Hybrid ist ab 21 500 Franken zu haben – und mit einer Systemleistung von 116 PS ausreichend motorisiert. Mit 1,0-Liter-Benzinmotor und manuellem Schaltgetriebe ist der Kleinwagen in der Basisausstattung schon ab 15 900 Franken erhältlich. Der Dreizylindermotor kommt hier auf 72 PS, den Verbrauch gibt Toyota mit 5,6 l/100 km laut WLTP an.
Der Yaris kann auch anders
Doch der Yaris kann nicht nur vernünftig – vielleicht war das ein kleiner zusätzlicher Vorteil, mit welchem der Toyota den neuen Fiat 500e und den Cupra Formentor auf die Plätze zwei und drei verweisen konnte. Mit dem GR Yaris bietet Toyota nämlich einen echten Sportwagen im Gewand eines Kleinwagens an. Der «GR» ist die Strassenversion des WRC-Rallyeautos von Toyota. Um den Rennwagen für die Saison noch besser machen zu können, hat sich Toyota entschieden, ein «Homologationsmodell» zu bauen; eine strassenzugelassene Basisversion, gewissermassen. Die Rallye-WM 2021 musste Corona-bedingt ausfallen. Der GR Yaris kam aber trotzdem auf die Strasse. Mit dem normalen Toyota Yaris teilt er sich lediglich Front- und Heckleuchten, Seitenspiegel und die Antenne auf dem Dach. Der Rest wurde fast komplett neu entwickelt – inklusive eines aufwendigen Allradantriebs und neuen 1,6-Liter-Dreizylindermotors mit 261 PS. Das macht den «GR» mit Abstand zum stärksten Yaris – und auch zum teuersten: Die Preise für den kleinen Sportwagen beginnen bei 37 900 Franken; der Verbrauch liegt bei 7,7 l/100 km. Doch bei den vielen verkauften Hybridmodellen darf sich Toyota diesen Spass erlauben. (pae)