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Zuger Freisinn steht unter Druck

Diese sechs Zuger Köpfe geniessen hohe Aufmerksamkeit

Zuger Freisinn steht unter Druck

Joachim Eder (links) muss als Ständerat ersetzt werden, Bruno Pezzatti (rechts) als Nationalrat. Erneut kandidieren Peter Hegglin (Zweiter von links), Gerhard Pfister (Dritter von links) und Thomas Aeschi (Zweiter von rechts). Bild: Maria Schmid (Zug, 18. Oktober 2015)

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Die FDP kämpft nach Doppelrücktritten im Regierungsrat und im nationalen Parlament um ihre Bedeutung.

Harry Ziegler

Der Rücktritt ihres Stände- und Nationalrats und der Ersatz derselben fordert die FDP personell. Die Partei hat 2018, mit Schwierigkeiten zwar, aber letztlich erfolgreich, die beiden freien FDP-Sitze in der Kantonsregierung verteidigt. Auch dank wahltaktischer Uneinigkeit der Linken. Die Zuger Linksparteien haben allerdings daraus gelernt. Und nun eine Chance, der FDP den Nationalratssitz abzujagen.

Die Ausgangslage ist für die FDP nach dem Rücktritt ihres Ständerats Joachim Eder und ihres Nationalrats Bruno Pezzatti schwieriger als vor einem Jahr bei den Regierungsratswahlen. Damals konnten sie mit dem Parteipräsidenten und dem Fraktionspräsidenten im Kantonsrat auf zwei relativ bekannte Kandidaten zurückgreifen. Das sieht für den nationalen Wahlgang vom 20. Oktober anders aus. In der Nominationsphase offenbarten die Zuger Freisinnigen gröbere Personalprobleme. Von den bekannteren Freisinnigen stellte sich für die Nationalratswahl niemand als Zugpferd zur Verfügung. Zudem bereitete es der FDP erst Mühe, zwei vollständige Listen zu präsentieren. Immerhin steigt sie nun mit dreien in die Nationalratswahlen. Nur auf der Hauptliste ist ein bekannterer Name zu finden. Bekannteste und aussichtsreichste Kandidatin dürfte Karen Umbach, Fraktionschefin der FDP im Kantonsrat, sein. Dass die drei Listenmiteinander verbunden sind, versteht sich von selbst.

Die CVP vor den Karren gespannt

Nützen könnte der FDP allerdings eine weitere Listenverbindung. Jene mit der CVP Kanton Zug. Diese steigt mit Nationalrat und CVP-Schweiz-Präsident Gerhard Pfister ins Rennen. Seine Wiederwahl dürfte als sicher gelten. Zudem engagieren sich auf der CVP-Hauptliste die amtierende Kantonalpräsidentin Laura Dittli und der erfahrene Kantonsrat Kurt Balmer. Die Zuger CVP steigt mit vier Listen (inklusive JCVP) in die Ausmarchung. Aber auch ihr dürfte die Listenverbindung mit der FDP von Nutzen sein. Dies zumal die SVP auf nationaler Ebene laut Umfragen schwächelt. Die Partei will mit Nationalrat und Fraktionschef im Bundeshaus, Thomas Aeschi, ihren Sitz in der grossen Kammer verteidigen. Dieses Vorhaben dürfte gelingen. Auch wenn die SVP im Kanton Zug schwächeln sollte, sie kann von ihrem Wählerpotenzial zehren. Beim eidgenössischen Wahlgang 2015 erreichte sie mit 30,5 Prozent den unangefochten höchsten Wähleranteil. Wie übrigens auch 2011 mit 28,3 Prozent.

Die CVP erreichte 2015 26,4 Prozent und 2011 24,3 Prozent. Zu den Gewinnern gehörte 2015 auch die SP, die von 5,3 Prozent (2011) auf 13,8 Prozent zulegte. Verlierer war 2015 die FDP, die 2011 einen Wähleranteil von 19,2 Prozent verzeichnete, 2015 noch einen von 17,6 Prozent. Massiv verlor die Alternative – die Grünen (ALG). Von 15,4 Prozent im Jahr 2011 sank der Wähleranteil auf 7,2 Prozent (2015).

Kann die Linke einen Sitz gewinnen?

Wenn die Linke die Fehler aus den Regierungsratswahlen 2018 vermeidet, kann sie den Sitz gewinnen. ALG/CSP und SP steigen mit zwölf untereinander verbundenen Listen in die Wahl. Hinzugekommen ist die Liste der neu gegründeten EVP. Die Linksparteien präsentieren sich im Gegensatz zur Regierungsratswahl 2018 heuer geeint.

Einfach wird es für die Linke, die mit den Zugpferden alt Regierungsrätin Manuela Weichelt (ALG) und der Zuger CSP-Stadträtin Vroni Straub um einen Sitz kämpft, nicht. Der Kanton Zug ist politisch zu klar bürgerlich dominiert. Einen Sitz im Nationalrat hatte die Zuger SP von 1995 bis 1999 mit Armin Jans inne. Er kandidiert dieses Jahr für die SP 60+.

Diese sechs Zuger Köpfe geniessen hohe Aufmerksamkeit

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CVP-Nationalrat Gerhard Pfister ist Parteipräsident der CVP Schweiz. Der Oberägerer tritt zur Wiederwahl in den Nationalrat an. Sein Sitz in der grossen Kammer gilt als sicher.

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SVP-Nationalrat Thomas Aeschi führt die SVP-Fraktion im Bundeshaus. Auch wenn die SVP national etwas schwächelt, die Wiederwahl des Baarers ist wie jene Pfisters nicht gefährdet.

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Sie gilt, sollte es der Linken gelingen, einen Sitz im Nationalrat zu erobern, als Favoritin: alt Regierungsrätin Manuela Weichelt. Die Zugerin kandidiert für die Alternative – die Grünen.

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CVP-Ständerat Peter Hegglin kandidiert für eine weitere Amtszeit. Die Chancen des Menzingers sind intakt, allerdings dürfte er wegen seiner unglücklichen Kommunikation unter Druck sein.

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Auch der frühere FDP-Regierungsrat Matthias Michel ist ein Anwärter auf einen Ständeratssitz. Der Oberwiler gilt als Konsenspolitiker und bildungsnah. Seine Chancen stehen gut.

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Der amtierende SVP-Finanzdirektor Heinz Tännler will in den Ständerat wechseln. Der Zuger könnte seinen Vorgänger als Finanzdirektor, Peter Hegglin, unter Druck setzen.

Kampf um den Sitz von Joachim Eder

Ständerat Spannung herrscht auch im Rennen um den vakanten FDP-Ständeratssitz des Kantons Zug. Dieser muss nach dem Verzicht auf eine weitere Kandidatur von Joachim Eder neu besetzt werden. Die FDP will den Sitz mit alt Regierungsrat Matthias Michel halten. Ebenfalls in den Ständerat einziehen möchte der Zuger Finanzdirektor, Regierungsrat Heinz Tännler (SVP). Für eine weitere Amtszeit kandidiert CVP-Ständerat Peter Hegglin, der Vorgänger Tännlers als Finanzdirektor des Kantons Zug.

Michels Chancen, der Nachfolger Eders zu werden, stehen gut. Er verfügt über die notwendige Bekanntheit, gilt auch links als wählbar und verfügt über ein grosses Beziehungsnetz. Dasselbe – mit Ausnahme der Wählbarkeit von links – gilt auch für Heinz Tännler. Er dürfte aber eher Peter Hegglin gefährlich werden. Denn beide sind sie Finanzfachleute, beide auf dem Gebiet der kantonalen Finanzen erfolgreich. Wobei Tännler die erfolgreiche Durchführung des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2019 (Esaf) in Zug kaum schaden dürfte.

Peter Hegglin hingegen hängt der unglückliche Auftritt als Bundesratskandidat 2018 an. Er wäre somit wohl der erste amtierende Ständerat, dem eine Bundesratskandidatur bei der Wiederwahl schaden könnte. Zudem hat er mit Plakaten, die ihn als OK-Präsident des Innerschweizer Schwing- und Älplerfests 2023 zeigen, während des Esaf Häme geerntet. Für einen Ständeratssitz kandidieren sieben Personen. Ein zweiter Wahlgang wäre aufgrund des Stimmensplittings möglich. (haz)

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