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Pflicht und Kür

E-Mobilität: Elektrifizierung ist weiterhin der grosse Trend in der Autowelt: Die Hersteller müssen ihre Modellpalette unter Strom setzen – und weiterhin attraktive Autos bieten.

Pflicht und Kür

Das vom amerikanischen Künstler Richard Phillips gestaltete Artcar wird im April für einen guten Zweck versteigert. Bild: zVg

Benzin- und Dieselantrieb machten in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres rund zwei Drittel aller Neuzulassungen aus. Das entspricht einem Rückgang von 31,2% bei den Benzinern und gar 43,2% beim Diesel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Eine geradezu dramatische Entwicklung – die aber vor allem mit einem statistischen Kniff zu erklären ist: Mildhybrid-Antriebe werden in der Statistik als Hybride erfasst – und zählen nicht mehr als Benziner oder Diesel, auch wenn der Antrieb grundsätzlich durch den Verbrennungsmotor erfolgt. Ein Mildhybrid-System ist deutlich leichter und kostengünstiger als ein Vollhybrid oder gar Plug-in-Hybrid, bei denen der E-Antrieb zwischenzeitlich auch alleine den Antrieb übernehmen kann. Mildhybride arbeiten mit einem stärkeren Bordelektrik-System und einem verstärkten Startergenerator. So kann der Motor beim Rollen ausgeschaltet werden, beim Beschleunigen kann der Starter ein paar PS zusätzlichen Schub beisteuern und damit den Verbrauch etwas reduzieren.

Trotzdem zeigt der Blick auf die Statistik, dass die E-Antriebe stark im Aufwind sind; im Vergleich zu den ersten beiden Monaten 2020 wuchs der Absatz um 54%; Plug-in-Hybride, die für Strecken von um die 50 Kilometer ihren aufladbaren Akku für rein elektrisches Fahren nutzen können und für längere Strecken einen Verbrennungsmotor verbaut haben, legten gar um 62% zu. Eine klare Folge der Modellpolitik der Hersteller: Wie der Überblick über die zu erwartenden Neuheiten des Jahres zeigt, werden Modelle, die nicht zumindest in einer Version an der Steckdose geladen werden können, schon fast zur Seltenheit. Nur so können es die Hersteller und Importeure schaffen, den geforderten Flottendurchschnitt von 95 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen; jedes Gramm Abweichung kostet Millionen an Bussgeldern. Kurzum: Die Hersteller können es sich fast nicht mehr leisten, zu viele Benziner zu verkaufen.

Doch nicht nur die wachsende Modellvielfalt hilft, die Verkäufe von elektrisch angetriebenen Autos anzukurbeln. Es scheint auch ein Umdenken bei den Herstellern stattgefunden zu haben: Das E-Auto wurde von der Pflicht zur Kür. Waren die ersten Modelle noch frugale Kleinstwagen, die durch und durch auf effizientes Vorankommen getrimmt wurden – und dies auch mit ihrem Design zeigten –, versucht man nun, Emotionen in die E-Mobilität zu bringen.

Leuchtend, schnell und bunt

Audi lanciert etwa den e-tron GT, der nicht nur mit seinen Fahrleistungen, sondern auch mit seinem sportlichen Design eine Ausnahmestellung im Portfolio der vier Ringe einnimmt. Der neue Skoda Enyaq iV, der im Mai an den Start geht, ist mit stolz beleuchtetem Grill an der Front zu haben. Ein aussergewöhnlich mutiger Designschritt für die tschechische VW-Tochter, die grundsätzlich eher auf Preis-Leistung und praktische Details bedacht ist.

Richtig bunt treibt es auch Porsche mit dem elektrischen Taycan. Dieser ist nicht nur bald als «Cross Turismo» mit Kombiheck, sondern ab sofort auch als Einstiegsmodell mit Hinterradantrieb und in zahlreichen bunten Farben zu haben – von Rosarot über Hellblau bis hin zu kräftigem Grün. Nicht bunt genug? Ab 6. April versteigert Porsche einen Taycan-4S-«Artcar» in auffälliger Folierung zugunsten der Schweizer Kulturszene. Philipp Aeberli

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